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Trump und Putin: Ein Pakt gegen China?

  • Autorenbild: Ahmet S
    Ahmet S
  • 2. März
  • 4 Min. Lesezeit

Die Welt steht vor einer potenziellen geopolitischen Neuordnung. Mit dem Krieg in der Ukraine, Chinas wirtschaftlichem Aufstieg und einer zunehmend unberechenbaren US-Politik könnte eine zweite Amtszeit von Donald Trump das globale Machtgefüge drastisch verändern.


Meine Theorie: Trump wird sich mit China anlegen, aber dafür Russland als potenziellen Verbündeten gewinnen wollen.

Putin hätte die Möglichkeit, sich aus der Isolation zu befreien und seine geopolitischen Ziele durchzusetzen. Das größte Opfer dieses Szenarios wäre Europa, das sich zwischen den Fronten wiederfinden würde und mit enormen Risiken für seine Wirtschaft und Sicherheit.


Trump gegen China: Ein absehbarer Konflikt

Bereits während seiner ersten Amtszeit machte Trump deutlich, dass er China als größte Bedrohung für die USA betrachtet, wirtschaftlich, technologisch und geopolitisch. Sein Handelskrieg gegen Peking, die Sanktionen gegen chinesische Tech-Konzerne und seine aggressive Rhetorik zeigten, dass er keine Hemmungen hat, China wirtschaftlich unter Druck zu setzen.

Sollte er 2025 wieder ins Weiße Haus einziehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass er diese Politik radikal fortsetzt. Eine drastische Erhöhung der Zölle, neue Sanktionen gegen chinesische Unternehmen oder eine härtere Linie in der Taiwan-Frage sind mögliche Szenarien. Doch ein solcher Kurs würde die USA enorm fordern. Um diesen Konflikt effizient führen zu können, müsste Trump eine zweite Front schließen, nämlich die gegen Russland.


Warum Trump Russland auf seine Seite ziehen könnte

Russland befindet sich in einem zermürbenden Krieg gegen die Ukraine und ist durch westliche Sanktionen wirtschaftlich geschwächt. Gleichzeitig ist Putins Schulterschluss mit China eher eine Zweckgemeinschaft als eine echte Allianz.

Trump könnte versuchen, Russland aus der Abhängigkeit von China zu lösen, indem er Putin ein Angebot macht, das dieser nicht ablehnen kann. Eine drastische Reduzierung oder gar ein Ende der US-Militärhilfe für die Ukraine wäre ein möglicher Hebel. Ohne amerikanische Unterstützung könnte Kiew kaum weiterkämpfen.

Eine Aufhebung oder Lockerung der Sanktionen gegen Russland würde Moskau wieder wirtschaftlich handlungsfähiger machen. Das wäre nicht nur ein geopolitischer Vorteil für Putin, sondern auch für russische Unternehmen, die wieder Zugang zu westlichen Märkten erhalten könnten.

Ein weiterer Punkt wäre die Schwächung der NATO. Trump hat wiederholt angedeutet, dass er das Bündnis für überflüssig hält. Sollte er US-Truppen aus Europa abziehen oder die NATO in Frage stellen, hätte Moskau einen enormen strategischen Vorteil.

Für Putin wäre ein solcher Deal ideal. Russland könnte die Ukraine-Krise zu seinen Gunsten beenden, seine Wirtschaftsbeziehungen zum Westen wiederbeleben und eine gewisse Unabhängigkeit von China zurückgewinnen.


Warum China in Schwierigkeiten geraten könnte

Chinas wirtschaftlicher Erfolg hängt stark von stabilen Handelsbeziehungen und einer gesicherten Rohstoffversorgung ab. Russland ist für Peking ein wichtiger Partner, nicht nur als Lieferant von Energie und Rohstoffen, sondern auch als geopolitischer Verbündeter gegen den Westen.

Wenn Trump Russland für seinen Anti-China-Kurs gewinnt, hätte das gravierende Konsequenzen für Peking. Die Energieversorgung wäre unsicherer, da Russland einer der größten Öl- und Gaslieferanten Chinas ist. Eine Neuausrichtung Moskaus könnte die wirtschaftliche Stabilität Chinas schwächen.

China wäre in einem US-Wirtschaftskrieg isolierter. Bisher konnte Peking darauf zählen, dass Russland und andere Staaten eine Gegenmacht zur westlichen Wirtschaftsordnung bilden. Sollte Russland sich dem entziehen, würde China in einer Konfrontation mit den USA erheblich unter Druck geraten.

Die geopolitische Blockbildung würde China weiter schwächen. Falls Russland sich neutral verhält oder sich gar den USA annähert, könnten andere Staaten diesem Beispiel folgen und Chinas globalen Einfluss beschränken.

Ein wirtschaftlich geschwächtes China wäre für die USA eine strategische Erleichterung. Peking könnte nicht mehr so offensiv auftreten, und Trump hätte die Möglichkeit, seine Wirtschaftskriege ungehindert fortzuführen.


Warum Europa sich diesem Kurs nicht anschließen darf

Für Europa wäre dieses Szenario verheerend. Wenn Trump Russland stärkt und sich auf den Konflikt mit China konzentriert, hätte die EU gleich mehrere Probleme.

Die Ukraine wäre auf sich allein gestellt. Ohne US-Hilfe könnte Kiew den Krieg nicht weiterführen, was entweder zu einem russischen Sieg oder zu einem eingefrorenen Konflikt führen würde.

Die europäische Sicherheit wäre massiv geschwächt. Sollte Trump tatsächlich die NATO destabilisieren, müssten Deutschland und Frankreich eigenständig für die Verteidigung Europas sorgen. Ohne ein geschlossenes Sicherheitsbündnis wäre Europa militärisch und strategisch erheblich verwundbarer.

Ein Handelskrieg mit China wäre für Europa wirtschaftlich katastrophal. Während die USA wirtschaftlich in der Lage sind, sich von China abzukoppeln, wäre das für die EU nicht machbar. Deutschland und viele andere europäische Staaten sind auf chinesische Märkte und Investitionen angewiesen.

Deshalb ist meine klare Meinung: Europa darf sich auf keinen Fall an einem US-Handelskrieg gegen China beteiligen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und China sind zu wichtig, um sie einem geopolitischen Machtspiel zu opfern. Deutschland und die EU sollten eine eigenständige Außen- und Handelspolitik verfolgen, die auf Stabilität und wirtschaftlichem Eigeninteresse basiert, statt sich in Trumps Konfrontationskurs hineinziehen zu lassen.


Fazit: Eine neue geopolitische Ära mit hohen Risiken

Sollte Trump tatsächlich auf eine Annäherung an Putin setzen, würde das die geopolitische Weltordnung massiv verändern. Russland könnte sich aus der Isolation befreien, die Ukraine wäre gefährdet, und China würde wirtschaftlich unter Druck geraten.

Für Europa bedeutet das eine gewaltige Herausforderung. Die EU müsste eine eigene Strategie entwickeln, um nicht zwischen den USA, Russland und China aufgerieben zu werden. Vor allem aber darf sich Europa nicht blind in einen Wirtschaftskrieg gegen China hineinziehen lassen. Eine eigenständige und pragmatische Außenpolitik ist entscheidend, um in dieser neuen Ära der globalen Machtkämpfe zu bestehen.

 
 
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